Digitales Lernen
Spätestens seit der Corona Pandemie ist, unter anderem auch in den Medien, immer wieder vom digitalen Lernen, die Rede. Doch worum handelt es sich hierbei eigentlich genau? Und worin liegen die Vor- und worin die Nachteile? Was braucht man, um effektiv digital lernen zu können?
Die folgenden Abschnitte helfen weiter!
Was ist digitales Lernen?
Grundsätzlich gilt, dass beim digitalen Lernen im ersten Schritt gedruckte Inhalte durch digitale Inhalte ersetzt werden. Beispielsweise kommen hierbei keine Bücher, sondern E-Books, Laptops und Co. zum Einsatz. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang jedoch auch, die Unterschiede zwischen digitalem Lernen und Online Lernen zu kennen. Denn: für das digitale Lernen braucht es nicht zwangsläufig eine Internetverbindung. Die betreffenden Inhalte können alternativ auch lokal auf den jeweiligen Endgeräten gespeichert sein. Dennoch werden auch die onlinebasierten Inhalte dem digitalen Lernen zugeordnet.
Klassische Beispiele für diese Form der Wissensvermittlung sind unter anderem:
- Online-Unterrichtsstunden in virtuellen Klassenräumen
- Lernplattformen
- Videotrainings und Workshops
- E-Books
- Online Bibliotheken
- interaktive Lernangebote
Die Welt des digitalen Lernens hat sich im Laufe der Zeit stark erweitert. Vor allem im Zusammenhang mit der Wissensvermittlung an Kinder hat sich im Zuge der Corona Pandemie hier jedoch vieles verändert.
Welche Vor- und Nachteile des digitalen Lernens gibt es?
Wie so oft gibt es auch in Bezug auf das digitale Lernen sowohl Vor- als auch Nachteile. Die folgenden Punkte zeigen zunächst auf, wie Kinder (und übrigens auch Erwachsene) vom digitalen Lernen profitieren können.
1. Digitales Lernen macht oft viel Spaß
Möglicherweise lässt sich dieser Vorteil damit begründen, dass diese Art der Wissensvermittlung oft mit Spielen gleichgesetzt wird, weil beispielsweise Punkte für richtige Antworten vergeben werden. Wie intensiv das „Gaming-Empfinden“ ist, ist natürlich immer auch von den Inhalten und der Gestaltung der Plattform abhängig.
2. Der Faktor „Flexibilität“
Digitales Lernen wird von vielen Menschen als besonders flexibel wahrgenommen. Hier ist es immerhin nicht mehr nötig, Bücher zu schleppen. Alles, was es braucht, ist das jeweilige Endgerät und – je nach Programm – eine Internetverbindung. Egal, ob auf dem Nachhauseweg oder im Wartezimmer: die entsprechenden Inhalte sind somit vollkommen unkompliziert abrufbar.
3. Ein breitgefächertes Angebot
Digitales Lernen ist in der heutigen Zeit in den unterschiedlichsten Bereichen möglich. Unabhängig davon, welches Schulfach oder welches Thema behandelt werden muss: es gibt so gut wie immer die passenden Angebote.
4. Aktuelle Inhalte
Die Informationen, die im Zuge des digitalen Lernens vermittelt werden, können jederzeit auf den aktuellen Stand gebracht werden. Während gedruckte Bücher möglicherweise veraltete Details bieten, ist es meist vollkommen unkompliziert möglich, hier nachzuarbeiten. (Wichtig: Damit dieser Vorteil gelten kann, müssen die zur Verfügung stehenden Optionen natürlich auch genutzt werden!)
5. Eine Schulung der Medienkompetenz
Kinder, die auf digitalem Wege lernen, müssen sich zwangsläufig mit der Bedienung der verschiedenen Endgeräte auseinandersetzen. Genau hierdurch wird „ganz nebenbei“ auch ihre Medienkompetenz geschult.
Es gibt jedoch auch einen Aspekt, der von einigen Menschen, die sich mit dem digitalen Lernen auseinandersetzen, als Nachteil empfunden wird: der – je nach Plattform – mangelnde Austausch und Kontakt mit anderen. Viele vermissen es, auch im Zeitalter der Videotelefonie, mit anderen Schülern, Kommilitonen oder Kollegen persönlich über die Inhalte sprechen zu können. Inwieweit dieser Aspekt jedoch als Nachteil empfunden wird, ist natürlich immer vom individuellen Empfinden und den persönlichen Lernvorlieben abhängig.
Welche Voraussetzungen müssen für digitales Lernen erfüllt sein?
Welche Voraussetzungen im Zusammenhang mit digitalem Lernen erfüllt sein müssen, ist natürlich immer von der jeweils genutzten Plattform und den entsprechenden Inhalten abhängig. Die folgenden Details helfen weiter, wenn es darum geht, die individuelle Situation besser einzuschätzen.
- Um Inhalte, die im Web angeboten werden (und beispielsweise auch Video Konferenzen) abrufen zu können, braucht es selbstverständlich im ersten Schritt eine stabile Internetverbindung.
- Wer digital (egal, ob mit oder ohne Internet) lernen möchte, braucht ein Endgerät, auf dem die entsprechenden Inhalte angezeigt werden können. In der Regel handelt es sich hierbei um einen Desktop PC, um ein Smartphone oder ein Tablet.
- Digitales Lernen bietet ein hohes Maß an Flexibilität. Dennoch ist es im Idealfall möglich, auf eine komfortable Lernsituation, zum Beispiel ein ruhiges Zimmer, setzen zu können.
- Werden die Informationen nicht auf einer Seite im Internet abgerufen, ist es in vielen Fällen nötig, eine passende Software herunterzuladen. Diese wird vom Betreiber entweder kostenlos oder kostenpflichtig zur Verfügung gestellt.
- Für den Fall, dass nicht nur Informationen abgerufen werden sollen, sondern es auch darum geht, mit anderen – zum Beispiel im Rahmen einer digitalen Unterrichtsstunde – zu kommunizieren, braucht es ein Mikrofon und Lautsprecher.
Zusatztipp:
Die meisten Inhalte rund um das digitale Lernen können in der heutigen Zeit auf der Basis einer mobilen Darstellung über Smartphones angezeigt werden. Dennoch empfinden es viele Schüler als angenehmer, auf etwas größeren Displays zu lernen. Auf diese Weise können unter anderem Grafiken, Bilder und Diagramme übersichtlicher dargestellt werden. Viele Schulen bieten seit der Corona Pandemie einen „Geräteverleih“ an, um so auch die Kinder aus Familien zu unterstützen, die die entsprechenden Möglichkeiten zuhause nicht haben.
Wie effektiv ist digitales Lernen?
In Bezug auf diese Frage kann keine standardisierte Antwort gegeben werden. Denn: jedes Kind (und jeder Erwachsene) lernt anders. Fest steht jedoch, dass digitales Lernen, sofern die entsprechenden Voraussetzungen (s. o.) erfüllt werden, sehr effektiv sein kann.
Vor allem diejenigen, die es lieben, von mehr Flexibilität im Alltag zu profitieren, können sich auch oft für diese Art der Wissensvermittlung begeistern. Gleichzeitig zeigte die Corona Pandemie jedoch auch, dass die Kinder, die zuhause von den Eltern nicht beim Lernen unterstützt werden konnten und die nicht über die technischen Gerätschaften (oder einen ruhigen Rückzugsort) verfügten, die Vorzüge des digitalen Lernens nicht für sich nutzen konnten.
Zusammengefasst bedeutet dies: digitales Lernen KANN sehr effektiv werden, allerdings nur dann, wenn die Grundvoraussetzungen stimmen und das Kind dazu bereit ist, sich auf diese neue Form von Wissensvermittlung einzulassen. Letztendlich kann ein Austausch mit den Eltern und den Lehrkräften oft dabei helfen, die neuen Optionen möglichst gut zu nutzen, Schwachstellen aufzuzeigen und mögliches Optimierungspotenzial als Chance zu sehen.
Was bedeutet „Digitale Schule“?
Immer mehr Schulen haben es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, digitaler zu werden. Auch wenn die rein „digitale Schule“ wahrscheinlich ein ähnliches Konstrukt bleiben wird, wie das „papierlose Büro“, das sich laut Meinung vieler Experten nicht zu 100 Prozent durchsetzen kann, lohnt es sich, hier ein wenig genauer hinzuschauen.
Digitale Schulen setzen nicht nur auf digitales Lernen (auch vor Ort und nicht nur beim Home Schooling), sondern fokussieren sich unter anderem auch darauf, den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien beizubringen. Sind die entsprechenden Vorgänge schon vergleichsweise weit fortgeschritten, lernen die Schüler und Schülerinnen zum Beispiel nicht mehr mit Heften und Büchern, sondern mit Tablets, PCs und Co..
Inwieweit sich das Konzept der digitalen Schule durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Schon jetzt zeigt sich jedoch immer mehr, dass nicht nur die vermittelten Inhalte wichtig sind, sondern sich auch der Umgang mit den Medien und der Bedienung der Geräte auf die Lernweise der Schüler und Schülerinnen auswirkt und Digitalisierung somit auch im Schulalltag immer „normaler“ wird.