Fit für die Schule – jetzt kann es losgehen!
Jedes Kind ist einzigartig und individuell. Deshalb sind manche Kindergartenkinder auch schon früher bereit für die Schule und andere brauchen noch ein Jahr länger Zeit. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Kind verträumt ist oder zum Beispiel noch nicht so gut basteln kann wie Gleichaltrige. Sie sollten es aber gut beobachten und spielerisch auf die Schule vorbereiten, damit ihm der Start leichter gelingt und es Spaß am Lernen entwickelt. Wir haben einige Tipps, wie Ihr Sohn oder Ihre Tochter fit für die Schule wird.
Die kindliche Entwicklung im Auge behalten
Trotz unterschiedlicher Stärken, Schwächen und Persönlichkeit von Kindern sollten zu starke Abweichungen im Verhalten oder der körperlichen Konstitution mit Vorsicht betrachtet werden. Bei Unterentwicklungen des Kindes in bestimmten Bereichen sollten Eltern unbedingt mit einem Arzt sprechen.
Er verschreibt gegebenenfalls Ergotherapie oder Logopädie, wenn bestimmte Defizite angegangen werden müssen. Hör- oder Sehprobleme werden oft erst im Lauf der kindlichen Entwicklung erkannt. Dann sollten Sie aber sofort geeignete Maßnahmen ergreifen. Eventuell braucht Ihr Kind eine Brille oder ein Hörgerät, um schulfit zu werden und sich normal weiterentwickeln zu können.
Fördern – aber nicht überfordern
Fit für die Schule wird Ihr Kind auch dann, wenn Sie und andere gezielt Dinge mit ihm üben. Informieren Sie sich über das Angebot einer Vorschule im Kindergarten, in der Spiele und Übungen verschiedene Kompetenzen der Kindergartenkinder fördern sollen.
Fragen Sie die Pädagogen und Erzieher auch, was ein Kind beim Schuleintritt beherrschen sollte. Diese werden vielleicht Folgendes nennen:
Schneiden
Schuhe binden
Zählen
den eigenen Namen schreiben
Seien Sie über derartige Grundlagen hinaus nicht zu überambitioniert. Was gut gemeint ist, kann oftmals eine gegenteilige Wirkung haben. Aufgaben, die zu schwierig sind, demotivieren. Das Kind verbindet mit dem Lernen dann etwas Negatives. Versuchen Sie lieber Erfolgserlebnisse zu schaffen. Immer wieder gibt es beispielsweise Kinder, die schon lesen können, wenn sie in die Schule kommen. Es macht aber gar nichts, wenn dies bei Ihrem Kind nicht der Fall ist. Denn das lernt es ja in der Schule.
Bei alledem sollten Sie mit gutem Beispiel vorangehen, etwa in ganzen Sätzen antworten oder Gegenstände, die Sie nicht mehr benötigen, zeitnah wegräumen.
Tipps, wie Lernen Spaß macht
Wenn Vater oder Mutter es geschickt anstellen, merken ihre Kleinen gar nicht, dass sie etwas gezielt beigebracht bekommen.Lesen Sie ihnen vor und lassen Sie sich das Gelesene am Ende noch einmal kurz zusammenfassen. Im Gegensatz zum Fernsehen können Kinder hier nachfragen, wenn sie etwas nicht verstehen.
Malen, Schneiden, Kleben oder Kneten fördern die Kreativität sowie die Feinmotorik. Außerdem sind die Kinder stolz auf sich, wenn sie die fertige Bastelei jemandem schenken, der sich darüber freut und sie vielleicht sogar aufhängt. Auch Rätselhefte oder Gesellschaftsspiele sind eine tolle Freizeitbeschäftigung. Dabei müssen die Kinder sich konzentrieren und Probleme lösen. Das macht fit für die Schule.
Bei Spaziergängen können Kinder für eine aufmerksame Beobachtung ihrer Umwelt sensibilisiert werden. Weisen Sie diese auf kleine, interessante Details hin. Fragen Sie, welche Bedeutung ein Straßenschild haben könnte oder welche Richtung man auf dem Rückweg nehmen muss.
Der erste Schultag rückt näher
In den Wochen vor der Einschulung sollte die Schule zunehmend in der Familie thematisiert werden, damit das Kind weiß, was es erwartet. Wenig förderlich sind jedoch verängstigende Schulgeschichten aus der eigenen Kindheit. Äußert Ihr Kind Schulängste, gehen Sie sensibel damit um und versuchen Sie, ihm diese zu nehmen. Erzählen Sie zum Beispiel, welcher seiner Freunde in dieselbe Klasse gehen wird. Dann weiß Ihr Kind, dass es dort nicht alleine ist. Positive Assoziationen erreichen Sie auch, wenn es mithelfen darf, die Checkliste für die Einschulung abzuarbeiten. Es freut sich zum Beispiel, wenn es bei der Auswahl des Schulranzens mitbestimmen darf. Erklären Sie ihm außerdem ausführlich, wofür es Malkasten, Sportbeutel und Brotzeitdose benötigt. Ebenso sollten Sie es aber auch bei zu hohen Erwartungen sanft in die Realität zurückholen. Dann kann der erste Schultag ruhig kommen, denn Ihr Kind ist fit für die Schule.