Erfahrungsaustausch: der Elternabend kann mehr sein als ein lästiges Muss
Für viele Eltern ist es eine Tortur und daher gehen sie sehr ungern zum Elternabend. Denn sie wissen genau, wie dieser ablaufen wird und welche Themen zum hundertsten Mal ergebnislos diskutiert werden. Insbesondere wenn sich in einer Gruppe viele sehr engagierte oder besorgte Eltern befinden, kann ein Elternabend zudem lange dauern. Dazu kommen mitunter lange Vorträge über den Lehrstoff und das richtige Lernsystem von übermotivierten Lehrern. Dabei wird oft vergessen, dass es bei den Elternabenden letztlich um das Wohl der Kinder geht. Doch das muss nicht sein, denn diese Veranstaltungen können durchaus viel bewirken für die Schüler.
Das Verhalten zählt
Als Eltern sind Sie ja letztlich Vorbild für Ihre Kinder. Daher ist es wichtig, dass Sie sich bei diesen Veranstaltungen von Ihrer besten Seite zeigen. Schließlich wird von den Lehrern und den anderen Eltern oftmals von Ihnen auf Ihr Kind geschlossen. Darüber hinaus sorgt ein angemessenes Verhalten auch dafür, Konflikte zu vermeiden. Bei einem Elternabend treffen normalerweise unterschiedliche Charaktere mit teilweise unumstößlichen Meinungen über Erziehung und Bildung zusammen. Daher kann es mitunter zu hitzigen Diskussionen kommen. Um die Gemüter nicht zusätzlich zu erhitzen, sollten Sie gewisse Dinge vermeiden (z.B.: Unpünktlichkeit, Unhöflichkeit). Zudem sollten Sie sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängen, schließlich geht es nicht um Sie, sondern um das Wohl Ihres Kindes. Das sollten Sie nicht aus den Augen verlieren. Weitere Don´ts finden Sie in dieser Infografik.
Die richtigen Fragen stellen
Wenn Sie wirklich etwas für die Zukunft Ihres Kindes bewirken möchten, gehen Sie am besten vorbereitet zum Elternabend. Eine Liste mit Fragen und Anregungen kann helfen, damit Sie nicht vergessen, was Ihnen beziehungsweise für Ihr Kind wichtig ist. Übertreiben sollten Sie es damit allerdings nicht. Denn auch andere Eltern möchten vielleicht zu Wort kommen und Ihre Sorgen und Wünsche loswerden. Außerdem sollten Sie Ihr Kind nicht zu sehr in den Mittelpunkt stellen, das könnte für Unmut bei anderen Müttern und Vätern sorgen und eventuell zu Diskussionen führen, die unnötig und nicht gewünscht sind.
Helfen kann, die Fragen und Anregungen recht allgemein zu formulieren und nicht zu sehr auf das eigene Kind oder die eigene Meinung hin auszurichten. Ganz spezielle Dinge, die primär Ihr Kind betreffen, sollten Sie besser mit dem Klassenleiter oder der entsprechenden Lehrkraft unter vier Augen am Elternsprechtag erörtern.
Produktiver Erfahrungsaustausch
Neben der x-ten Diskussion über das Schulessen, bessere Lernmethoden oder Sauberkeit in der Schule kann ein Elternabend durchaus produktiv sein, wenn er als Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch genutzt wird. So ist zum Beispiel die Rückengesundheit ein wichtiges Thema, das Eltern zum ersten Mal beschäftigt, wenn sie für die Einschulung ihrer Kinder eine Büchertasche kaufen sollen. Diese ist zwar nicht der einzige Grund für Rückenbeschwerden und –schädigungen, denn einseitige und falsche Belastung und zu wenig Bewegung sind Hauptursachen. Jedoch muss ein passender Schulranzen gewisse Kriterien erfüllen, um nicht ebenfalls dazu beizutragen. Empfehlungen durch andere Eltern und deren Erfahrungen können eine wichtige Hilfe sein, damit Sie die richtigen Entscheidungen treffen. Das kann auch bei Themen wie der Unterstützung bei den Hausaufgaben, dem richtigen Schreibtisch und ähnlichen Schwierigkeiten helfen.
Die Möglichkeit zu diesem Erfahrungsaustausch sollte von Lehrer oder Lehrerin im Ablauf des Abends in jedem Fall eingeplant werden. Denn das dient überdies dem Kennenlernen, fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und kann Miteinander und Kommunikation verbessern. Zudem kann der Erfahrungsaustausch dazu beitragen, gemeinsame oder ähnliche Schwierigkeiten der Schüler herauszufinden, welche dann in der Gemeinschaft gelöst werden können. Wer hilfreiche Erfahrungen durch die anderen Teilnehmer des Elternabends erhält, weiß diese Veranstaltung letztlich auch eher zu schätzen.